ROTH automation GmbH
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Signalausfall erkennen

Nach der Integration eines Fremdsystems, in die Anlage eines Kunden, waren wir zunächst froh, da alles reibungslos funktionierte. Jedoch mussten wir leider in den folgenden Tagen feststellen, dass das System ca. 2 mal täglich ausfiel und mittels Fernsteuerung nicht neu gestartet werden konnte. Am Bediengerät wurde der folgenden Fehler angezeigt:

Die Fehlermeldung deutete darauf hin, dass die Temperatur wohl über den internen Grenzwert von 80 °C gestiegen war. Am Bediengerät des Herstellers, sowie auch am Bediengerät unserer Anlage, sah die Temperatur jedoch sehr stabil aus (ca. 30 °C). Wir forschten im Störungsarchiv der Anlage und konnten keinen Analogwertfehler finden. Auch hätten wir uns sicher daran erinnert einen solchen Fehler quittiert zu haben. Im Datenarchiv unserer Anlage war leider auch keine Besonderheit zu erkennen. Kurz zur Info zwischendurch: Im Datenarchiv wurde nur jede Minute der aktuelle Wert einiger (nicht aller) Analogwerte gesichert. Einen Signalausfall erkennen zu können, wäre dann schon ein großer Zufall.

Auf unserem System PRNetBox erstellten wir anschließend einen Trend mit dem entsprechenden Analogwert des Sollwertes und der Ausgabe des Reglers. Beim Betrachten des fragwürdigen Zeitraums fanden wir so gleich die Ursache.

Wie auf der unteren Übersicht zu erkennen ist, gab es zu einem kurzen Zeitpunkt eine Signalspitze beim Analogwert. Nachdem wir diesen Bereich vergrößert hatten, konnten wir sehr einfach die Werte ablesen und stellten fest, dass der Wert weit über dem Grenzwert lag, was letztendlich zur Sicherheitsabschaltung geführt hat.

Mit Hilfe des Screenshots war es uns ein Einfaches auch den Systemhersteller von dem Fehler zu überzeugen. Keine Temperatur der Welt steigt derart schnell an. Da diese hohe Temperatur nur für ein paar Sekunden angestanden war, konnten wir das auf den Bediengeräten nicht nachvollziehen. Der Hersteller sendete uns ein neues Bediengerät, welches einwandfrei funktionierte und das Problem behob.


Fazit

Viele Anlagen sind nur mit mäßig guten Möglichkeiten ausgestattet um Fehlersituationen zurückverfolgen zu können. Oft wird einfach angenommen, dass das Problem schon nicht wieder passieren wird und es sich um einen Einzelfall handelt. Tritt ein Problem jedoch einmal auf, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es ein weiteres Mal in Erscheinung tritt. Hierfür eignet sich die PRNetBox insbesondere während Inbetriebnahmen um eine große, nahezu unbegrenzte Anzahl an Datenwerten (Tags) aufzuzeichnen und zu analysieren. So können beliebig viele Datenbausteine mittels AWL importiert, sowie auch Ein- und Ausgänge archiviert und analysiert werden. Datenwerte können beliebig miteinander in einen Trend aufgenommen und betrachtet werden. Dazu benötigt man keine Programmierkenntnisse, sondern lediglich Erfahrung im Umgang mit Webseiten.

Die PRNetBox lässt sich sehr einfach mit einem handelsüblichen Netzwerkkabel an Siemens S7 Steuerungen anschließen. Die Benutzungsoberfläche kann über alle Geräte mit installiertem Webbrowser eingesehen werden. So ist es auch möglich, z.B. mit einem Smartphone, auch noch in den dunkelsten Ecken eines Technikraums die Datenhistorie abzulesen oder den aktuellen Wert zu betrachten. Viele weitere Funktionen erleichtern es dem Anwender die Daten zu analysieren. Hier finden Sie eine Liste der aktuellen Funktionalitäten der PRNetBox: Erweiterte Datenanalyse von erfassten Betriebsdaten